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Wer tiefer atmet lebt länger

 

Und nicht nur länger, auch vitaler, gesünder, fröhlicher. Wahrscheinlich ist das eines der Geheimnisse der fitten Hundertjährigen.

 

 Die meisten Menschen haben ein ungutes Gefühl oder sogar panische Angst vorm Altwerden. Älter werden wir alle – vom ersten Tag an. Aber altern ist optional. Das können wir tatsächlich selbst steuern.

 

Als erste Maßnahme empfiehlt Diana Zobel die Ohren zu verschließen. Und zwar vor der ganzen Angstmacherei. Die nützt keinem, außer denen, die damit Geld verdienen. Und den Nachrichtenkonsum drastisch zu reduzieren. Unser Unterbewusstsein speichert alles. Das „gärt dann wie in einem Weinfass“ unbemerkt vor sich hin. Waren es gute Zutaten blubbert ein edler Tropfen nach oben. War das jede Menge Horror, Panik, Terror, Krieg, „stößt uns eine stinkende Brühe auf.“

 

Nicht nur von außen strömt Negatives auf uns ein. Wir selbst erzeugen permanenten Müll. Gefährliche Situationen, Streitigkeiten oder Verletzungen werden wieder und wieder in Gedanken durchgekaut und weiter erzählt. In der neurologischen Wissenschaft weiß man längst, dass diese Gedankenbilder vergangener Situationen die gleiche körperliche Auswirkung haben, als würden sie jetzt im Moment real passieren.

 

Gedankenhygiene heißt die erforderliche Maßnahme, um hier gegenzusteuern. Denn hier kommt die Atmung wieder ins Spiel. Stress erzeugt eine oberflächliche Brustatmung. Das ist eine unbewusste Reaktion in Gefahrensituationen – schon seit der Steinzeit. Schnelle, flache Atmung, Erhöhung der Herzfrequenz, Adrenalin-Ausstoß, Drosselung der Verdauung. Der Körper wird in Kampf- oder Fluchtbereitschaft versetzt. Bei einer echten Gefahr ist das überlebens-wichtig. Das ist bei Tieren genauso. Doch die schütteln sich anschließend und weiter geht es. Bei uns wird der Schock eingefroren, so nennen es die Psychologen.

Diese flache Brustatmung erzeugt eine ständige Unterversorgung mit Sauerstoff. Der Stoffwechsel macht schlapp. Die Zellen können nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Die Müllberge häufen sich, verstopfen Arterien und Venen und entfachen Entzündungen. Was daraus entsteht, kann sich jeder an den fünf Fingern abzählen. Chronische Krankheiten, die man dem  Alter in die Schuhe schiebt.

 

Schauen wir uns doch mal die fitten Hundertjährigen und ihren Lebensstil an. In einer sehr umfangreichen Studie hat Dr. Mario E. Martinez (Klinischer Neuropsychologe, USA) Hundertjährige auf allen 5 Kontinenten befragt und viele Gemeinsamkeiten wurden sichtbar. Sie leben im Hier und Jetzt, sie lassen sich keine Ängste eintrichtern, sie haben positive Zukunftserwartungen – tatsächlich, auch mit über hundert Jahren. Sie wissen, was ihrem Körper gut tut und genießen Essen und Trinken, Arbeit im Garten, leichte Bewegungen an der frischen Luft. Vorschriften und Zwänge in dieser Richtung lehnen sie ab. Und noch einen gemeinsamen Punkt hat Dr. Martinez herausgefunden - sie sind trotzige Rebellen, die sich nicht in Schubladen pressen lassen.

 

Den 100-ten Geburtstag mit der Familie zu feiern, ist für viele ein verlockendes Ziel. Also warum nicht jetzt damit anfangen, die Weichen dafür zu stellen. In jedem Alter und zu jedem Zeitpunkt gibt es nichts schöneres, als sich rundherum in seinem Körper wohlzufühlen und Freude am Leben zu haben.

 

© Diana V. Zobel 2019

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